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Morales spaltet extrem
Boliviens Präsident hat sich ins Aus manövriert, meint Katharina Schwirkus
Nachdem Polizist*innen am Wochenende an Demonstrationen gegen eine weitere Amtszeit von Präsident Evo Morales beteiligten und die Organisation Amerikanischer Staaten am Sonntag Zweifel an den Wahlergebnissen vom 20. Oktober verkündete, blieb Morales nichts anderes übrig, als die Reißleine zu ziehen.
Es ist zu begrüßen, dass der seit 2006 amtierende Präsident Neuwahlen und eine Neubesetzung der umstrittenen Wahlkommission angekündigt hat. Gleichzeitig muss Morales dafür kritisiert werden, dass er mit seiner vierten Kandidatur das Land extrem gespalten hat. Er hätte besser daran getan, eine andere Person zu finden, die für seine Partei, die Bewegung zum Sozialismus (MAS), angetreten wäre. Auch seine Reaktionen auf die Proteste in den vergangenen Wochen waren unangemessen: Er beschimpfte seine politischen Gegner und warf ihnen vor, einen Putsch anzustreben. Einige Politiker*innen der MAS sind deswegen zurückgetreten.
Mit seiner Kandidatur und den reflexartigen Statements zu Massendemonstrationen hat sich Morales selbst ins Aus manövriert und damit letztendlich die politische Rechte gestärkt. Für die MAS wird es deswegen sehr schwer, die Präsidentschaftswahlen zu gewinnen, selbst wenn Morales diesmal nicht antreten sollte.
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