Vorläufig ins Exil

Mit der Ausreise aus Russland kommt der Menschenrechtsaktivist Robert Latypow seiner Verhaftung zuvor.

  • Felix Jaitner
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Seit Sonntag ist Robert Latypow in Deutschland. Wie lange er bleibt, weiß er nicht. »Mindestens für einen Monat. Vielleicht aber auch länger.« Der Leiter der Menschenrechtsorganisation Memorial mit Sitz in der russischen Stadt Perm hat seine Heimat überstürzt verlassen. Genauer gesagt verlassen müssen, um einer Verhaftung zu entgehen.

Seit den breiten Protesten gegen die Erhöhung des Renteneintrittsalters im Sommer 2018 verstärkt die russische Regierung den Druck auf die außerparlamentarische Opposition. Besonders deutlich wurde dies vor den Moskauer Lokalwahlen im September, als die Stadtadministration mit äußerster Härte und Verhaftungen auf die Proteste für freie und faire Wahlen reagierte. Auch Nichtregierungsorganisationen (NGOs) bekommen das repressivere Klima zu spüren. Vor zwei Wochen wurde die NGO »Für Menschenrechte« des bekannten Aktivisten Lew Ponomarjow verboten. Die Moskauer Helsinki-Gruppe erhält keine staatliche Fö...


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