- Kommentare
- BKA gegen Rechtsextremismus
Mehr Stellen sind zu wenig
René Heilig über personelle Planungen für das BKA gegen Rechtsextremismus
Das BKA soll weniger Stellen zur Bekämpfung rechtsextremistischer Kriminalität bekommen, als zunächst geplant waren. Minus 140. Man kann die Differenz kritisieren, doch wollen auch die verbleibenden zusätzlichen 300 Stellen in dem Bereich erst einmal besetzt sein. Und zwar mit ebenso fachlich qualifizierten wie demokratisch motivierten Beamten, die zudem so klug wie politisch transparent geleitet werden.
Jüngst fielen BKA-Kommissaranwärter bei einer Übung durch eine Gesinnung auf, die man als rechtsextrem werten muss. Einzelfälle? Dass mit AfD-Denken schwanger gehende Hüter der (deutscher) Ordnung mit Macht in Sicherheits- und Justizbereiche drängen, ist so offenkundig wie dem Rechtsstaat abträglich. Auch klingt die Forderung nach mehr Polizisten (und Verfassungsschützern) etwas seltsam, wenn sie Leute erheben, die - oft berechtigt und zudem wegen »Rechtsblindheit« - Kritik an den Behörden äußern. Es wäre nützlich, im Kampf gegen Rechtsaußen auch andere kritisch zu betrachten. Beispielsweise das SPD-geführte Familienministerium. Das fördert über das Präventionsprogramm »Demokratie leben!« mit dünnem Budget Modellprojekte gegen Rassismus, Antisemitismus, völkischen Nationalismus andere demokratieferne Tendenzen. Ab 2020 werden in Sachsen (!) zwei Drittel der 18 Projekte alleine gelassen.
In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!