Undogmatisches Denken
Der Politikwissenschaftler Dieter Segert wagt einen ostdeutschen Blick auf die aktuellen Krisen
Die Klimakrise, immer rasanter verlaufende Technologiesprünge und die zunehmende soziale Ungleichheit stellen die gesellschaftliche Linke aktuell vor neue Herausforderungen. Doch die befindet sich auch 30 Jahre nach dem Fall der Mauer in einer »postsozialistischen Depression«. Stattdessen profitieren die Rechten und eilen von Wahlsieg zu Wahlsieg, jüngst in Thüringen, davor in Brandenburg und Sachsen. Kann ausgerechnet eine ostdeutsche Perspektive dazu beitragen, diese Entwicklungen zu erklären? Ja, sagt Dieter Segert.
Sein Buch bezeichnet er schlicht als »Essay«. Doch es ist mehr als das: eine Auseinandersetzung mit der eigenen Biografie und jahrzehntelanger wissenschaftlicher Arbeit. Dabei stehen drei große Problemkreise im Mittelpunkt: das Scheitern des Staatssozialismus, insbesondere in der DDR, die Voraussetzungen für eine stabile demokratische Entwicklung und der aktuelle Rechtsruck.
Ende der 1980er Jahre engagierte sich Dieter S...
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