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Graben in der Unkulturlandschaft
Archäologen interessieren sich zunehmend für die Lager der NS-Zwangsarbeit.
Oberflächlich hat das Grauen keine Spuren hinterlassen. Die Gebäude, die auf einem Gewerbehof im Norden Leipzigs stehen, wurden später errichtet: nach dem Zweiten Weltkrieg, in dessen letzten Tagen sich im Ortsteil Abtnaundorf eines der fürchterlichsten Kriegsverbrechen der Stadt ereignete. »Hier standen Baracken, in denen KZ-Häftlinge untergebracht waren«, sagt der junge Historiker Maximilian Schulze. Sie wurden als Zwangsarbeiter in den Erla-Maschinenwerken eingesetzt, die das Jagdflugzeug Me109 herstellten. Am 18. April 1945, an dem die US-Armee in Leipzig einrückte, wurde eine der Baracken auf Befehl der Gestapo angezündet und beschossen; mindestens 84 Insassen starben. Die exakte Zahl, so Schulze, ist unbekannt.
An das Kriegsverbrechen erinnert seit 1958 ein Obelisk, auf dem vage von ermordeten »Widerstandskämpfern« die Rede ist, und seit wenigen Jahren ein Mahnmal, um das sich eine örtliche Bürgerinitiative und die Gedenkstä...
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