Man weiß schon, was zu tun wäre

Kapitalismus stutzen, Facebook und Google zerschlagen: ein Friedrich-Ebert-Abend zwischen Konjunktiv und Koalition.

  • Tom Wohlfarth
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Dass wir in Zeiten der Digitalisierung leben, ist offensichtlich, aber schwer zu greifen. Denn man muss nicht wissen, wie die vernetzten Hochleistungsrechner in unseren Hosentaschen, an unseren Handgelenken und in unseren Haushaltsgeräten genau funktionieren, um so schleichend wie nachhaltig von ihnen abhängig zu werden. Es ist dieser Abhängigkeit wohl sogar zuträglich, dass wir es nicht wissen. Von diesem Komfort des Nichtwissens und Nichtwissenwollens lebt schließlich das Geschäftsmodell des digitalen Kapitalismus, dessen Dienstleistungen wir uns so sehr gewöhnt haben scheinbar gratis zu bekommen, dass wir lieber gar nicht erst fragen, wie genau er seine gigantischen Gewinne erwirtschaftet.

Der Berliner Soziologe Philipp Staab hat dem »digitalen Kapitalismus« nun ein Buch gewidmet und auf diese Frage eine klare Antwort: Schöpften Unternehmen des klassischen Industriekapitalismus nach fordistischer Prägung ihre Profite noch aus d...


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