T-Shirts retten Tiere

Roman Belousow druckt politische Kleidung und unterstützt mit den Einnahmen russische Straßentiere

  • Ute Weinmann, Moskau
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

»Zu wem wollen Sie?« Über das Gesicht des Schnauzbärtigen huscht nicht einmal der Hauch eines Lächelns. Den gewünschten Propusk, zu Deutsch Passierschein, stellt er trotzdem aus. Ohne diesen bleibt der Zutritt auf das weitläufige ehemalige Fabrikgelände am Rand der Moskauer Innenstadt verwehrt. Vereinzelt weisen Schilder auf Firmen hin, die sich hier eingemietet haben - nach der Aufschrift »Barking Store« sucht man jedoch vergeblich. Allerdings werden dort auch nur T-Shirts, Kapuzenpullover und Taschen bedruckt.

Roman Belousow steht mit seinem entwaffnenden Lächeln in völligem Kontrast zu dem schroffen Wächter. Nichts an seinem Habitus wirkt gekünstelt. Dass der 33-jährige Tierschützer mit engem Bezug zur Antifa-Szene zum Kleinunternehmer avanciert ist, sieht man ihm nicht an. Im Übrigen hätte er auch Biologe werden können, seine wissenschaftliche Karriere endete jedoch noch vor dem Diplom. Die Moskauer Lomonossow-Universität ließ...


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