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Mit Nietzsche in der Résistance
Die Kunstsammlungen Chemnitz zeigen den französischen Surrealisten André Masson
Was Wirklichkeit genau ist, wissen wir nicht. Denn unsere Wahrnehmungsorgane scheinen alles andere als zuverlässig, oszillieren zwischen nüchtern, angeregt und berauscht. Sie zeigen uns immer nur Bilder in wechselnder Beleuchtung. »Schon eine Pille nimmt dich auf den Arm«, hatte Gottfried Benn geschrieben, der sich mit psychedelischen Trips durchaus auskannte. Skepsis ist darum angebracht. Denn die Welterkenntnis des träumenden Tieres namens Mensch bleibt ein trügerisches Unternehmen, Expedition ins magische Theater, das mit uns spielt, während wir doch meinen, hier nur unbeteiligte Zuschauer zu sein.
Im Paris der 1920er Jahre wusste man es: »Ich glaube an die künftige Auflösung dieser scheinbar so gegensätzlichen Zustände von Traum und Wirklichkeit in einer Art absoluter Realität, wenn man so sagen kann: Surrealität.« So hatte André Breton 1924 in seinem ersten »Manifest des Surrealismus« postuliert und dabei auch das Beispiel je...
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