Greenpeace bringt CDU das C zurück - und muss im PR-Spiel einstecken

CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer: »So ein C leihen wir gerne für kurze Zeit einmal aus«

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Das »C« ist wieder da: Greenpeace hat den vor eineinhalb Wochen aus der Parteizentrale geklauten Originalbuchstaben des CDU-Schriftzugs zurückgebracht. Aktivisten der Umweltorganisation transportierten das große rote C am Dienstag gegen 11.00 Uhr zurück zum Adenauerhaus in Berlin. Diesmal wurde allerdings Greenpeace von der CDU überrumpelt.

CDU-Bundesgeschäftsführer Stefan Hennewig und mehrere Mitarbeiter der Parteizentrale holten den Buchstaben von einem Podium vor dem Adenauerhaus, auf dem eigentlich auf Bitte von Greenpeace ein evangelischer Pfarrer eine Andacht halten sollte - vor dem C. Auf das Angebot, eine gemeinsame Andacht im Adenauerhaus zu feiern, wollten die Aktivisten nur eingehen, wenn auch Fotografen hätten teilnehmen können - und man sich vor dem C versammelt hätte. Darauf ging Hennewig nicht ein: »PR & Klamauk statt christliches Menschenbild - das hat nichts mit dem C zu tun«, twitterte er.

Greenpeace-Aktivisten hatten den Buchstaben C am 21. November aus der Parteizentrale mitgenommen. Damals hatte sich die CDU-Spitze in Leipzig versammelt, um den Bundesparteitag am 22. und 23. November vorzubereiten. Die Aktivisten in Messebau-Kleidung hatten Mitarbeitern des Adenauerhauses vorgetäuscht, sie gehörten zu einer Firma, die mit der Überarbeitung des Schriftzugs beauftragt sei. Das verbleibende »DU« hatten sie mit einem Banner ergänzt, so dass an der Glasfassade zu lesen war: »DU sollst das Klima schützen.«

CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer reagierte zunächst humorvoll. »So ein C für Christlichkeit und Nachhaltigkeit kann auch Greenpeace nix schaden, leihen wir also gerne für kurze Zeit einmal aus.« Auf dem Parteitag sagte sie dann, die CDU habe eine Verantwortung für die Schöpfung. Dies sei keine Greenpeace-Erfindung. Eine Kampagne der Organisation mit Kunststoff-Nachbildungen des Buchstabens hatte anschließend für Aufregung gesorgt, zuletzt in Erkelenz im rheinischen Braunkohlerevier. Nachdem dort ein Foto einer Replik des C in einer Kirche bekannt wurde, musste die Küsterin ihre Schlüssel abgeben. Sie hatte die Aktivisten in die Kirche gelassen. dpa/nd

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