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Wüstenweißwurst und Lieder
Der Thüringer Gunter Völker ist seit 16 Jahren Gastronom in Krisenregionen
Dass Gunter Völker noch einmal mit dem »neuen deutschland« zu tun bekommen würde, hätte er nie geglaubt. Erst recht nicht, da sein Wiedersehen mit dem ehemaligen Zentralorgan der SED in Erbil, Irak, stattfindet. Die Zeitung war zu Völkers Jugendzeit Sprachrohr einer Partei und Regierung, die ihn daran hinderte, seinen Traum zu erfüllen: die Welt sehen. Wie es dann doch dazu kam, hängt mit dem Ende der DDR und mit der bewegten Lebensgeschichte des Gastronomen zusammen.
Sechs Tage vor dem Mauerfall wurde der heute 55-Jährige zur Nationalen Volksarmee eingezogen. Der Mann, der damals nur widerstrebend der Wehrpflicht nachkam und mit dem Gedanken gespielt hatte, den Dienst zu verweigern, verpflichtete sich nun für die Bundeswehr. »Ich bin von der Friedensbewegung gekommen und zum Zeitsoldaten geworden«, so beschreibt Gunter Völker seinen Sinneswandel ironisch. Sich selbst nennt er deshalb gelassen einen »Wendehals«.
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