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Erwärmung, nicht Erhitzung
Peter Handke bekommt den Literaturnobelpreis 2019. Wie wird man zum Handke-Leser?
Mit diesem Text stelle ich mich außer Dienst. Denn der Dienst verlangt Distanz, Blick von oben, Blick vom Feldherrenhügel, wo man die Krater schön qualmen sieht. Und es qualmt mächtig. Mut, mich noch einmal zu Peter Handke zu äußern, machte mir Ende Oktober in der »FAZ« der Schriftsteller Eugen Ruge: »Wenn wir so weitermachen, leben wir irgendwann in einer Gesellschaft der Anschuldigungen und Denunziation, es ist ja schon so weit.« Die Blindwut reißt aus Zusammenhängen, was sich zu einer Moralmeinung klumpen lässt.
Wie ein letztes Flehen: Peter Handke ist Weltliterat, ist es erlaubt, über Poesie zu reden? Also: Wie wird jemand ein Handke-Leser? Vielleicht, indem er tiefernst oder hochheiter von etwas getroffen wird, von einem Frischlicht gleichsam, das ihm die Welt vor seinen Augen anders zeigt, als er sie bislang sah.
»Geprägt bin ich nicht vom Erlebnis der Historie, sondern von der Zeit außerhalb der Geschichte. Die Histori...
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