Bellender Youtuber

Der Youtuber »Montana Black« vergleicht Frauen mit Hunden und bekam dafür ordentlich Kritik

  • Robert D. Meyer
  • Lesedauer: 3 Min.

Marcel Eris ist nicht gerade ein Typ, der in bürgerlichen Kreisen als Schwiegermuttis Liebling bezeichnet werden würde. Und wer sich nicht für Computerspiele interessiert, dürfte mit dem Namen nichts anzufangen wissen. In der Gamerszene ist der 31-Jährige jedoch ein Star, betreibt unter dem Künstlernamen Montana Black auf Youtube einen Kanal, den fast 2,3 Millionen Menschen abonniert haben. Auf Twitch, einer Plattform, die spezialisiert ist auf Livestreams für Computerspiele, folgen Eris zwei Millionen Menschen dabei, wie er etwa den Ego-Shooter »Call of Duty« oder »Fortnite« spielt und das Geschehen kommentiert. Seine Zielgruppe: Gamer, darunter viele männliche Jugendliche. Was Montana Black sagt, hat also Gewicht. Doch ist sich der Youtube-Star dieser Verantwortung bewusst?

In einem vor wenigen Tagen gesendeten Livestream äußerte sich Eris über sein Frauenbild und sorgt seitdem für Diskussionen. »Frauen sind wie Hunde. Und das meine ich nicht abwertend«, beginnt seine Erklärung. Es folgen ein ausführlicher Vergleich und ein Einblick in Eris Vorstellungen von einer Beziehung. »Wenn die Leine reißt, ist der Hund bei der ersten Gelegenheit weg und kommt nie wieder zu dir. Warum? Weil er sich bei dir nicht wohlfühlt. Wenn du aber einem Hund Leine gibst und du ihn belohnst, wenn er wiederkommt, dann kommt er gerne wieder zurück«, führt Eris aus.

Zur Erinnerung: Dieser Richard David Precht mit Goldkettchen und Feinrippunterhemd straßenphilosophiert über Frauen.

Dass diese sexistische Parabel im Netz eine Debatte auslöste, dafür sorgte der Youtuber BeHaind. Via Twitter verbreitete er am Montag einen Ausschnitt von Montana Blacks Äußerungen. Als die ersten Kritiker Eris daraufhin frauenfeindliche Äußerungen vorwarfen, ging dieser in den Verteidigungsmodus über und behauptete, er wollte damit nur ausdrücken, »dass man Frauen nicht einengen sollte«. Auf watson.de erklärt Katarina Schulz, warum aber selbst diese nachträgliche Rechtfertigung den Vergleich nicht besser, sondern im Gegenteil sogar schlimmer mache: »Sie offenbart das Frauenbild, das durch diese Aussage zum Ausdruck kommt. Die Frau ist in dieser Logik dem Mann untergeordnet, sie ist das Objekt. Ihr Freiraum steht ihr nicht etwa einfach so zu, er ist vom Mann abhängig«, so Schulz.

Viele seiner Fans stimmen Montana Black dagegen zu, räumen höchstens ein, dass der Vergleich ungünstig gewählt worden sei, aber im Prinzip habe er recht.

Es ist nicht das erste Mal, dass Eris durch Äußerungen auffällt, wie derstandard.at berichtet. Sein junges Publikum feiere ihn »primär aufgrund seiner ›Scheißdrauf‹-Mentalität«, schreibt die österreichische Tageszeitung. Dass es dabei Grenzen gibt, scheint Montana Black nicht zu interessieren. Als er im Dezember 2018 auf Twitch einen »Fortnite«-Charakter rassistisch als »Schlitzauge« bezeichnete, wurde er von der Streamingplattform für einen Monat verbannt. Feminismus sei für ihn Männerhass, behauptete er im August 2018. Als Vorbild taugt Marcel Eris damit nicht.

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