Abkoppelung des UN-Gipfels von der Wirklichkeit

Noch nie war der Ruf nach Klimaschutz so laut - in Madrid geht es um Regeln.

  • Christian Mihatsch
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Das Jahr 2019 eignet sich denkbar schlecht für eine Klimakonferenz, auf der es primär um technische Details geht. Doch die stehen hier in Madrid auf der Agenda. Dieses Dilemma wurde zunehmend zum Problem: Der UN-Gipfel sollte offiziell am Freitag um 18 Uhr zu Ende gehen, doch es war schon vorher klar, dass es wohl auch am Samstag weitergehen würde.

Wo die Verhandlungen über die einzelnen Punkte jeweils stehen, wissen nur wenige Minister. Diese versuchen bei ihren Kollegen auszuloten, ob und wo Raum für Kompromisse besteht. Drei Teams aus je zwei Ministern versuchten so, die Verhandlungen über die Kohlenstoffmärkte, über Schäden und Verluste sowie über neue nationale Klimaziele noch zu retten. In Madrids Messehallen machte im Laufe der zweiten Verhandlungswoche das Wort »Kopenhagen« die Runde. Dort scheiterte vor genau zehn Jahren eine UN-Klimakonferenz spektakulär. Ein Delegierter meinte, vielleicht »brauche der Verhandlungsprozes...


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