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Die Schönheit des Mopskuchens
Martina Leisten wollte mit einem eigenen Café ihren Traum verwirklichen. Nach einem Jahr war sie pleite. Eine Geschichte des Scheiterns.
Übrig bleibt immer etwas. Niemals geht man so ganz. Die Fensterbänke sind nach all den Jahren immer noch golden besprüht, was ihre Idee war. Die Umrisse vom alten Namensschild, damals mehr hastig als professionell auf die Leuchtreklametafel geklebt, sind auch nach zehn Jahren noch zu erkennen. Martina Leisten steht vor einem Schaufenster in der Gärtnerstraße in Berlin-Friedrichshain. Handgemachte Designerartikel, Schmuck, Socken, Notizbücher. »Das sieht aber alles toll aus, da muss ich glatt mal reingehen.« Was so banal klingt, hätte sie vor ein paar Jahren nicht geschafft. Der Laden, vor dem sie steht, war mal ihr großer Traum vom beliebten Kiezcafé. Ins »Frollein Palisander« sollten die Leute zum Frühstück kommen, nachmittags die selbst gebackenen Kuchen probieren, Kaffee trinken, bleiben. Sowas wie ihr zweites Wohnzimmer sollte es sein. Zwei andere Läden in Kreuzberg und Neukölln hatte sich Leisten angeschaut, zu schattig, zu ranzig...
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