Lebensgefährliche Balkanroute

Gewaltsame Pushbacks, Schüsse der kroatischen Polizei und der anstehende Winter gefährden Geflüchtete

Bosnien-Herzegowina ist zum wichtigsten Transitland auf der sogenannten »Balkanroute« geworden, die über die Türkei und Griechenland nach Nord- und Westeuropa führt. Auf dieser Route kamen in den letzten fünf Jahren mindestens 200 Menschen ums Leben. Einem Bericht der EU-Kommission aus dem Oktober zufolge sind allein in diesem Jahr mehr als 21 000 Flüchtlinge nach Bosnien-Herzegowina eingereist. Die Zahlen der bosnischen Behörden sind mehr als doppelt so hoch: Der Innenminister des Kantons Una-Sana, Nermin Kljajić, spricht von 43 000 Flüchtlingen, die zwischen Januar und November 2019 im dortigen Landkreis registriert worden seien. Ein Großteil der Flüchtlinge kommt aus Pakistan und Afghanistan. Da diese Länder nicht als Kriegsgebiete gelten, haben die Menschen schlechte Chancen auf Asyl in der EU.

Inzwischen gibt es mehrere Flüchtlingslager entlang der Route, beispielsweise in Tuzla und Sarajevo. In den Camps Vučjak in der Nähe von Bi...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.

- Anzeige -
- Anzeige -