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Nicht kleckern, sondern klotzen
Kroatien wittert durch die Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft die große Chance für die Einbringung der eigenen Perspektive
Am 1. Januar übernimmt das jüngste Mitglied für sechs Monate die Präsidentschaft der Europäischen Union: Kroatien. Das Amt ist Balsam für die Wunden einer Nation, die sich sechseinhalb Jahre nach dem EU-Beitritt noch immer als Mitglied zweiter Klasse fühlt. Der Hintergrund: ein alter Grenzstreit mit Slowenien. Das »alte« Europa zeigte und zeigt noch immer wenig Lust, sich bis in die Tiefen des nach wie vor ungelösten Konflikts vorzuarbeiten und folgt weitgehend der Argumentation Sloweniens. Ljubljana durfte bereits 2004 die EU-Flagge hissen, für seine Position werben und den ursprünglich für 2004 geplanten Beitritt Kroatiens ganze neun Jahre per Veto blockieren. Jetzt droht Slowenien, sich gegen Kroatiens Mitgliedschaft in der Eurozone und gegen dessen Beitritt zum Schengen-Raum querzulegen, der Reisen ohne Grenzkontrollen innerhalb Europas ermöglicht. Obwohl die EU-Kommission im Oktober offiziell grünes Licht für Schengen gab.
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