Der Blick in den Himmel
Die Gewalt der Institutionen und die Absurdität der Macht: das Historienfilmdrama »Jeanne d’Arc«
Kinder an die Macht? Davon sang einst Herbert Grönemeyer. Allerdings ohne Fragezeichen, sondern mit einem dicken Ausrufezeichen. Die Begründung schien ebenso überzeugend wie bedrohlich: »Denn sie berechnen nicht, was sie tun.« Jeder, der selbst Kinder hat, weiß allerdings, dass dies nicht stimmt: Niemand ist zu jung, um berechnend zu sein. Es wäre auch schlimm, wenn nicht, denn in der Berechnung, der Folgenabschätzung des eigenen Tuns, entwickelt sich das eigene Ich. Und natürlich können Kinder rücksichtslose Ich-Monster sein, die jeden ausgewachsenen Egomanen in den Schatten stellen.
Dennoch geht mit dem Begriff des Kindes etwas von unschuldigem Anfang, von Naivität einher: Ein Kind ist der natürliche Feind jeder etablierten Ordnung, die sich erst umständlich erklären muss. Das ist so wie mit dem reinen Glauben und der den Glauben verwaltenden Institution Kirche, die im Mittelalter die göttliche Ordnung repräsentiert.
Und was, wenn nu...
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