Von Syrien nach Libyen

Der türkische Präsident Erdogan will militärisch auf Seite der Regierung intervenieren, doch bleibt unklar, wie

Offenbar wollte Recep Erdoğan die Libyen-Karte schon in der Tasche haben, wenn der russische Präsident Wladimir Putin am 8. Januar in die Türkei kommt, und hat deshalb die Zustimmung des Parlaments zum Eingreifen in Libyen vorgeschoben. Das Ganze wirkt ohnehin etwas improvisiert. Da war der vorher unangekündigte Besuch in Tunis, der mit Erdoğans Entscheidung, in Libyen einzugreifen, zeitlich fast zusammenfiel. Erst nach der Parlamentsentscheidung telefonierte Erdoğan mit US-Präsident Donald Trump, der ihm von einer Intervention abriet. Anders als in Syrien wird Erdoğan damit nicht zwischen den USA und Russland lavieren können. Putin hat sich zwar nicht eindeutig als Unterstützer des Rebellen Khalifa Haftar geoutet, aber er neigt zumindest dessen Position zu. So sehr, dass Haftar angeblich sogar die Unterstützung russischer Söldner genießt, neben Söldnern aus Sudan und Tschad.

Nicht klar ist bisher, wie Erdoğan eingreifen will. Im Gesprä...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.

- Anzeige -
- Anzeige -