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Ermittlungen zu mutmaßlicher rassistischer Beleidigung Rüdigers eingestellt

Spieler beim FC Chelsea hatte sich über Affengesänge von Tottenham-Fans beschwert

  • Lesedauer: 2 Min.

London. Die Ermittlungen in Großbritannien wegen mutmaßlicher rassistischer Beleidigungen des deutschen Fußball-Nationalspielers Antonio Rüdiger sind eingestellt worden. Die Untersuchungen durch die Polizei hätten keine Beweise für derartige Schmähungen gefunden, teilte der Club Tottenham Hotspurs am Montagabend mit.

Rüdiger hatte sich während des Gastspiels seines Clubs FC Chelsea am 22. Dezember bei Tottenham über rassistische Affengesänge von Spurs-Fans beschwert. Tottenham erklärte nun, der Club sei von der Polizei am Montag darüber unterrichtet worden, dass sie kein Material gefunden habe, welches Rüdigers Vorwurf stützt.

Tottenham erläuterte, dass der Club in Zusammenarbeit mit professionellen Lippenlesern Videoaufnahmen aus dem Stadion gründlich gesichtet habe. Das gesamte Material sei auch an die Polizei weitergereicht worden, die ihre eigenen Ermittlungen vorgenommen habe.

Tottenham betonte ferner, dass es Rüdigers Beschwerde nach wie vor für das völlig richtige Vorgehen halte. Wären Belege für rassistische Beleidigungen gefunden worden, hätten die Täter ein lebenslanges Stadionverbot erhalten, versicherte der Verein.

Rüdigers Club FC Chelsea bekräftigte seinerseits seine Unterstützung für das Vorgehen des Spielers. Wie aus der Tottenham-Stellungsnahme klar hervorgehe, bedeute das Fehlen von Belegen nicht, dass es keinen rassistischen Vorfall gegeben habe, sagte ein Chelsea-Sprecher. Es sei von grundlegender Bedeutung, dass Spieler weiterhin dazu ermuntert würden, »rassistische Schmähungen ohne Furcht vor Anzweiflungen oder Repressalien zu melden«.

Nach Rüdigers Beschwerde hatte der Stadionsprecher drei Mal die Warnung ausgesprochen, dass »rassistisches Verhalten unter Zuschauern das Spiel stört«. Die Liga-Partie wurde nach kurzer Unterbrechung fortgesetzt, Chelsea gewann 2:0. AFP/nd

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