Mit Kompetenz in die Bildungskatastrophe
Ausbildung zur perfekten Selbstausbeutungsmaschine: Andreas Hellgermanns Buch »Kompetent. Flexibel. Angepasst«
Andreas Hellgermann hat der Kritik an der neoliberalen Bildung, die auf ökonomisch verwertbare Kompetenzen statt auf Mündigkeit setzt, einen weiteren Mosaikstein hinzugefügt. Glänzt er, funkelt er? Ja, oft.
Einen eigenen Glanz entwickeln die Überlegungen Hellgermanns, wenn er Bezüge zu Autoren herstellt, die noch nicht in den Kontext der Kompetenzkritik gestellt wurden. Etwa Günther Anders’ »Die Antiquiertheit des Menschen«, das bereits aus dem Jahre 1956 stammt - aus einer Zeit, als Kompetenz noch hauptsächlich als institutioneller Zuständigkeitsbereich verstanden wurde - und vielleicht als erste philosophische Kritik des aufziehenden Neoliberalismus gesehen werden kann.
Anders’ frühe Überlegungen von der Entmenschlichung der Welt durch Atombombe, scheinbar perfekte Maschinen und Massenmedien macht der Autor für die aktuelle Debatte fruchtbar, indem er aufzeigt, dass der Mensch selbst in der neoliberalen Bildung zur perfekten Selbstausb...
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