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Lang vergangenes Lachen
Markus Drescher über die Bedeutung des öffentlichen Dienstes
Beamten-Mikado, wer sich zuerst bewegt, hat verloren. Haha - es gab Zeiten, da konnte man über so was schmunzeln. Der öffentliche Dienst funktionierte da noch, war gut besetzt und das Wissen um verlässliche staatliche Strukturen ließ den Bürgern Raum für Sorglosigkeit, Spott und Jammern über den Amtsschimmel. Da wieherte er wenigstens noch. Überbesetzte Amtsstuben, in denen Langeweile aufkommt, sind wohl das Letzte, was einem heute bei dem Thema in den Sinn kommt. Überkommt einen angesichts der täglich erfahrbaren Folgen des Personalkahlschlags im Namen eines »schlanken Staates« doch zuerst die Wehmut. Das Lachen jedenfalls ist vielen Bürgern lange vergangen.
Ein »Sanierungsfall« sei der öffentliche Dienst, hieß es nun bei der Jahrestagung des Deutschen Beamtenbunds, 300 000 Beschäftigte fehlten schon, und mehr als 1,3 Millionen würden in den kommenden zehn Jahren in den Ruhestand gehen. Nun gehört Klappern sicher auch zum gewerkschaftlichen Handwerk. Doch können Warnungen vor einem Zusammenbruch des öffentlichen Dienst zu drastisch sein? Bei dem, was auf dem Spiel steht, eher nicht. Zu viel hängt für alle ab von funktionierenden öffentlichen Strukturen. Für die braucht es Personal. Und zwar so viel, dass gerne auch mal Langeweile aufkommen darf. Kein Witz.
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