Ein Glück aus Gleichgültigkeit
Im Kino: Das Science-Fiction-Drama »Little Joe« bietet nicht nur subtilen Horror, sondern auch viel Rot und Mintgrün
Es mag nicht klug sein, bereits in der zweiten Januarwoche den klügsten Film des Jahres auszumachen, doch ich fürchte, es könnte dabei bleiben. Was Inszenierung und ideelle Struktur betrifft, kann Jessica Hausners »Little Joe« einer der großen Filme 2020 werden, dessen leichte Schwächen im Erzählerischen mit durchrutschen.
Die Botanikerin Alice hat eine mohnrote Blume gezüchtet, deren Duft die Menschen glücklich macht. Sie entwendet eine der Pflanzen aus dem Labor, schenkt sie ihrem Sohn Joe und nennt sie »Little Joe«. Zunächst kaum merklich ändert sich Joes Verhalten, und auch Alices Kollege Chris scheint unter dem Einfluss der Pollen zu stehen. Bella, die ebenfalls im Labor arbeitet, hatte davor gewarnt, den Pflanzen bei der genetischen Modifikation die Fähigkeit zur Fortpflanzung zu nehmen. Unterdes entwickeln, beeinflusst vom Duft der Blumen, immer mehr Menschen ein Interesse daran, dass das Experiment weiterläuft.
Die Fabel bleibt s...
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