Der Worte sind genug gewechselt
Dezidiert unbestimmte Bilder, die etwas bedeuten wollen: Der Film »Vom Gießen des Zitronenbaums« gibt leider keine Rätsel auf
Bisweilen fügt es sich, dass zwischen Filmankündigung und Film einige Wochen vergehen, so dass der Rezensent erst noch mal nachlesen muss, worum es denn geht; falls er es nicht bleiben lässt, weil irgendein Instinkt ihm sagt, dass es reizvoll sei, bloß mit der Halberinnerung ins Kino zu gehen, es handle sich um etwas aus dem Nahen Osten.
Elia Suleimans Film »Vom Gießen des Zitronenbaums« beginnt mit einem christlichen Gottesdienst und muss also irgendwo spielen, wo es derlei gibt. Die Einstellungen sind penibel aufgeräumt, die Bilder durchströmt ein tiefer Friede, und die Hauptfigur, ein mittelalter, anscheinend frisch verwitweter Intellektueller mit Hut, spricht kein Wort, sondern sieht bloß hin und hört gut zu, wenn Männer sich bei Schnaps beschweren, dass ihre Schwester Wein im Essen hat; und als auf der freundlich leeren, blitzsauberen Gasse ein Trupp jugendlicher Schläger aufmarschiert, meinen sie nicht ihn. Denn den Tod, wissen w...
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