Letzter Hort der Schwulenbewegung
Hübsch, kitschig und gut recherchiert: Der Opernführer »Casta Diva«
Schwule und die Oper sind keine neue Sache, auch keine mysteriöse. Man sieht sie Händchen halten in den Reihen des Parketts, knutschen im Foyer, frustriert gaffen auf der Herren- und trauernd vor der Gendertoilette. Zusammenkünfte wie die Bayreuther Festspiele waren seit jeher die größten überregionalen Offline-Dating-Plattformen abseits von nächtlichen Parks und Gebüschen. Fast gleichzeitig erkannt haben dieses alte gesellschaftliche Phänomen nun Rosa von Praunheim, der mit »Operndiven, Operntunten« einen Kinofilm zum Thema in der Mache hat, und der Berliner Querverlag, der mit »Casta Diva« einen »schwulen Opernführer« veröffentlichte.
Herausgeber des 50 Euro teuren, gut 700 Seiten schweren, in rosa Samtbezug eingebundenen Wälzers, sind Rainer Falk, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Potsdamer Fontane-Archiv, und Sven Limbeck, Leiter der Musiksammlung der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel. Den Intendanten der Komischen Oper Berlin, ...
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