Folgenschwerer Jahrhundertprozess
Das Verfahren um den Mord an dem slowakischen Reporter Jan Kuciak deckt politische Verstrickungen auf
Kaum sind die ersten Verhandlungstage im Fall des getöteten Enthüllungsjournalisten Ján Kuciak und seiner Lebensgefährtin vorüber, spricht man in der slowakischen Hauptstadt Bratislava bereits von einem Jahrhundertprozess. Die Vernehmungen von Angeklagten und Zeugen zeigten, dass Kuciak mit seinen Recherchen in Politik und Wirtschaft in Wespennester gestochen haben muss: Die Verbindungen des Hauptangeklagten und Unternehmers Marian Kočner zu »hohen Tieren« in Politik und Sicherheitsdiensten deuten auf geradezu mafiöse Strukturen innerhalb des slowakischen Staates hin.
Paukenschlag der ersten Prozesswoche war die Verhaftung des früheren Generalstaatsanwalts Dobroslav Trnka. Ihm wird vorgeworfen, Kočner in mehreren Korruptionsfällen vor Strafverfolgung geschützt zu haben. Die Staatsanwaltschaft sah die Verdachtsmomente gegen Trnka aber zunächst als unbegründet an, weswegen der Jurist wieder auf freien Fuß gesetzt wurde. Die slowakische Po...
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