Das Ende der Resterampe
Mit der Berliner Schulreform wurden vor zehn Jahren die Hauptschulen abgeschafft. Von Rainer Rutz
Das war der Horror«, erinnert sich Miriam Pech an die Situation, als sie vor 20 Jahren an der Heinz-Brandt-Schule als Lehrerin anfing. Wie viele Berliner Hauptschulen hatte auch die Schule an der Langhansstraße in Weißensee vor allem eines: einen miserablen Ruf. An Pechs Schule kam ein Neonaziproblem hinzu. Das bekam das Lehrerkollegium mit demokratischer Bildungsarbeit zwar bald in den Griff. Eine andere Schwierigkeit aber blieb: das »Stigma Hauptschule«. Ein Stigma mit Folgen, sagt Pech: »Unsere Schulabgänger wollte doch niemand haben. Klar, dass die Schüler da von vornherein keinen Bock hatten.«
Nach dem »PISA-Schock« im Jahr 2000, spätestens aber nach dem »Rütli-Schock« sechs Jahre darauf, dämmerte auch den politisch Verantwortlichen, dass es so nicht weitergehen konnte: Die als Resterampe geschmähte Hauptschule musste verschwinden. »Es war dringend nötig, die Hauptschule abzuschaffen, wo zuletzt nahezu jeder dritte Schüler oh...
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