Sprache ist wichtiger als die Schusswaffe

Die Polizei hat Probleme bei der Nachwuchssuche - weil nicht wenige Bewerber an der Deutschprüfung scheitern

  • Thomas Gesterkamp
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

»Erschreckend« findet die Gewerkschaft der Polizei (GdP) die Schwächen, die Schulabgänger bei den Tests für einen Ausbildungsplatz offenbaren. Besonders gravierend sind demnach Defizite bei der Sprache. Zwischen einem Drittel und einem Sechstel der Prüflinge, die Zahlen schwanken je nach Bundesland, fallen wegen schlechter Rechtschreibung durch. Die potenziellen Polizistinnen und Polizisten wissen zum Beispiel nicht, dass das Wort »Aggression« zwei »g« und zwei »s« enthält. Bei der Beschreibung der Klangqualität eines Konzertsaals reichen die präsentierten Varianten von schlechter »Akkustik« bis zu »Akustick«. Und wenn Betrunkene vor einer Kneipe für Unruhe sorgen, »krakehlen« oder »krakelen« sie nicht, sondern sie »krakeelen«. Für den zu klärenden Sachverhalt mag das irrelevant sein, nicht jedoch für das Protokoll, das die Beamten nach der Randale anzufertigen haben.

Sind solche Ansprüche kleinlich? Kann sich die Polizei leisten, beim ...


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