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Berlkönig neu aufstellen
MEINE SICHT will Sammeltaxis da, wo sie wirklich helfen
Es wäre ein sehr plötzliches Ende, wenn der Berlkönig tatsächlich im April schon seinen Betrieb einstellen würde. Politisch führt aber daran eigentlich kein Weg vorbei, wenn es wirklich so ist, dass weder Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne) noch die Verkehrspolitiker von SPD und Grünen bis vor Kurzem überhaupt wussten, dass auf einmal hohe Millionenbeträge für den Weiterbetrieb des Sammeltaxidienstes Berlkönig fließen sollen.
Interessant wäre es zu erfahren, ob denn die BVG-Aufsichtsratsvorsitzende Ramona Pop (Grüne) von der zur Gütersparte der Deutschen Bahn gewechselten ehemaligen Unternehmenschefin Sigrid Nikutta über dieses pikante Detail informiert wurde. Die beiden Frauen waren immerhin gemeinsam im letzten Herbst in der New Yorker Zentrale von Via zu Besuch, jenem Unternehmen, das die Software für die Koordination der Berlkönig-Flotte in das Joint-Venture ViaVan mit Mercedes-Benz eingebracht hat. Die BVG betreibt den Berlkönig nämlich gar nicht selbst.
Wer würde den Berlkönig vermissen, sollte er im April tatsächlich seinen innerstädtischen Dienst einstellen? Vermutlich vor allem junge Menschen, die ihn als preiswerten Shuttle zwischen Clubs, Bars und heimischem Schlafzimmer nutzen. Denn der Sammeltaxidienst ist günstiger als die klassische Droschke und, wenn man zu dritt unterwegs ist, oft sogar billiger als Einzeltickets für Busse und Bahnen.
Ob bei dieser Klientel, die in Berlin oft nicht einmal einen Führerschein hat, durch das Angebot wirklich Autofahrten reduziert werden, ist zumindest fraglich. Höchstens Taxifahrten. Der Vorwurf einer unfairen Konkurrenz, den die Taxibranche erhebt, ist nicht von der Hand zu weisen. Immerhin hat der Staat der Branche einen engen gesetzlichen Rahmen auferlegt.
Das Geld für neue Dienste, die den klassischen Nahverkehr ergänzen, ist besser dort angelegt, wo wirkliche Lücken im Netz sind - außerhalb des S-Bahn-Rings.
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