Das Geld ist weg?!

Markus Drescher über die finanziellen Folgen des Maut-Debakels

Die Geschichte der Ausländer-Maut, alias Pkw-Maut, alias Infrastrukturabgabe ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Und Missgriffe. Ein nun schon derart lang anhaltendes Misslingen eines Prestigeobjekts hat da ja schon fast eine eigene Maßeinheit verdient: Ein Maut-Desaster. Umgerechnet sind das zwei CSU-Verkehrsminister. Oder ein Untersuchungsausschuss. Und am Ende gar 560 Millionen Euro? Die könnten es die Steuerzahler kosten, falls die gekündigten Betreiber ihre Forderungen durchsetzen können.

Damit es soweit nicht kommt, geht das Verkehrsministerium in die Offensive und klagt. Ein Schiedsgericht möge feststellen, dass es keinerlei Ansprüche gegen den Bund gibt. Davon ist Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) überzeugt. Nun, das war er allerdings auch davon, dass die Ausländer-Maut der Überprüfung durch den Europäischen Gerichtshof standhält. Davon, dass ein Vertragsabschluss vor juristischer Klarheit eine gute Idee ist. Und davon, dass er eine umfassende Aufklärung des Maut-Desasters betreibe. Er lag falsch. Die Maut wurde gekippt, sein voreiliges Handeln entpuppte sich als größtmögliche Fehlentscheidung und mit seiner Aufklärung war man im Bundestag derart unzufrieden, dass es einen Untersuchungsausschuss gibt. Das Geld scheint so gut wie verloren.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -