Frustrationserlebnisse aufheben
Wo ist der revolutionäre Kern? In Frankfurt am Main gab es ein »Studienwochenende« zu Hans-Jürgen Krahl
Mit dem Tod von Hans-Jürgen Krahl vor 50 Jahren war das endgültige Ende des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) besiegelt. Doch die Auflösungstendenzen dieser Organisation, in der Krahl neben Rudi Dutschke eine führende Rolle gespielt hatte, waren schon vorher unübersehbar geworden, die fraktionellen Auseinandersetzungen prägten das Bild. Schwerer wiegt von heute aus betrachtet das Ende seines Versuchs, den revolutionären Gehalt der Kritischen Theorie und der Marx’schen Kritik der politischen Ökonomie herauszuarbeiten und in der Praxis, im politischen Handgemenge zu aktualisieren. Krahls Verdienst ist es, dieses Wagnis unternommen zu haben, ohne dabei hinter entscheidende Einsichten seines Lehrers Theodor W. Adorno zurückzufallen.
In Frankfurt am Main fand nun ein »Studienwochenende« im Studierendenhaus der Universität statt, bei dem sich die Teilnehmer*innen mit Krahls Texten und Wirken beschäftigten. Der junge Student kam...
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