Aufruf an alle Demokraten zum Zusammenhalt

Kulturschaffende fordern: CDU, FDP, Grünen, Linke und SPD sollen zügig im Landtag einen Ministerpräsidenten wählen

  • Lesedauer: 2 Min.

Weimar. Vertreter Thüringer Kultureinrichtungen und Gedenkstätten haben gemeinsam mit der Jüdischen Landesgemeinde die Abgeordneten von CDU, FDP, Grünen, Linke und SPD dazu aufgerufen, »parteitaktische Egoismen, die nur die Feinde der Demokratie stärken«, zu überwinden. Die demokratischen Parteien sollten aufeinander zugehen und zügig im Landtag einen Ministerpräsidenten wählen, heißt es in der am Dienstag in Weimar verbreiteten Erklärung.

Den Aufruf unterzeichnet haben der Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Volkhard Knigge, der Vorsitzende des Wissenschaftlichen Kuratoriums der Stiftung, Norbert Frei, der Generalintendant des Deutschen Nationaltheaters Weimar, Hasko Weber und der Vorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde, Reinhard Schramm. Weitere Unterzeichner sind der Vorstand der Stiftung Ettersberg, Jörg Ganzenmüller, der Präsident der Hochschule für Musik Weimar, Christoph Stölzl, und die Präsidentin der Klassik Stiftung Weimar, Ulrike Lorenz.

Lesen Sie auch: Nichts ist vorbei. Professor Volkhard Knigge ist Leiter der Gedenkstätte Buchenwald. Die Wahl in Thüringen empfindet er als einen Epochenschnitt.

Nach Überzeugung seiner Verfasser zielt die AfD auf die Aushöhlung und Delegitimierung der parlamentarischen Demokratie ab. Dies habe sie bei der Wahl des Ministerpräsidenten am 5. Februar in aller Offenheit gezeigt. Wenn die Landtagsabgeordneten der AfD nun dazu aufgefordert würden, Bodo Ramelow (Linke) als Ministerpräsidenten zu wählen, sei dies die »nächste Perfidie«. Es gehe dabei darum, die parlamentarische Demokratie einmal mehr als unfähiges »System« vorzuführen und die demokratischen Parteien und deren Abgeordnete lächerlich zu machen, heißt es in der Erklärung. epd/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -