Aufruf an alle Demokraten zum Zusammenhalt

Kulturschaffende fordern: CDU, FDP, Grünen, Linke und SPD sollen zügig im Landtag einen Ministerpräsidenten wählen

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Weimar. Vertreter Thüringer Kultureinrichtungen und Gedenkstätten haben gemeinsam mit der Jüdischen Landesgemeinde die Abgeordneten von CDU, FDP, Grünen, Linke und SPD dazu aufgerufen, »parteitaktische Egoismen, die nur die Feinde der Demokratie stärken«, zu überwinden. Die demokratischen Parteien sollten aufeinander zugehen und zügig im Landtag einen Ministerpräsidenten wählen, heißt es in der am Dienstag in Weimar verbreiteten Erklärung.

Den Aufruf unterzeichnet haben der Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Volkhard Knigge, der Vorsitzende des Wissenschaftlichen Kuratoriums der Stiftung, Norbert Frei, der Generalintendant des Deutschen Nationaltheaters Weimar, Hasko Weber und der Vorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde, Reinhard Schramm. Weitere Unterzeichner sind der Vorstand der Stiftung Ettersberg, Jörg Ganzenmüller, der Präsident der Hochschule für Musik Weimar, Christoph Stölzl, und die Präsidentin der Klassik Stiftung Weimar, Ulrike Lorenz.

Lesen Sie auch: Nichts ist vorbei. Professor Volkhard Knigge ist Leiter der Gedenkstätte Buchenwald. Die Wahl in Thüringen empfindet er als einen Epochenschnitt.

Nach Überzeugung seiner Verfasser zielt die AfD auf die Aushöhlung und Delegitimierung der parlamentarischen Demokratie ab. Dies habe sie bei der Wahl des Ministerpräsidenten am 5. Februar in aller Offenheit gezeigt. Wenn die Landtagsabgeordneten der AfD nun dazu aufgefordert würden, Bodo Ramelow (Linke) als Ministerpräsidenten zu wählen, sei dies die »nächste Perfidie«. Es gehe dabei darum, die parlamentarische Demokratie einmal mehr als unfähiges »System« vorzuführen und die demokratischen Parteien und deren Abgeordnete lächerlich zu machen, heißt es in der Erklärung. epd/nd

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