Wenn die Tundra weich wird

Tauender Permafrostboden gefährdet das Weltklima. Von Christian Thiele

Fast zwei Drittel der Bodenfläche in Russland sind dauerhaft gefroren. Permafrost wird das Phänomen genannt. In dieser riesigen Tiefkühltruhe liegen immense Mengen an Überbleibseln von Pflanzen und Tieren, die noch nicht von Mikroben zersetzt wurden. Aktiv werden diese erst, wenn die Temperaturen steigen und der Boden aufweicht.

Zu finden sind solche uralten Dauerfrostböden vor allem in Alaska, Kanada sowie im Osten und Norden Sibiriens - vom Nordpolarmeer bis teilweise nach Kasachstan. Der Frost kann bis in eine Tiefe von einem Kilometer und mehr reichen. Da die arktischen Winter wärmer und die Sommer länger werden, tauen inzwischen aber immer tiefere Erdschichten auf. Der Weltwetterorganisation zufolge war 2019 das zweitwärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1880. Und auch in den Jahren davor gab es immer neue Temperaturrekorde.

»Wir wissen heute, dass im dauergefroren...


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