Nach dem Vorbild von Gandhi und Mandela
Ein Jahr nach Beginn der friedlichen Proteste fragt sich die algerische Demokratiebewegung, was sie erreicht hat
Schon am frühen Morgen haben sich am Freitag Tausende im Zentrum Algiers versammelt. An diesem besonderen Tag warten sie nicht wie an den 53 Freitagen zuvor das Ende des wöchentlichen Gebets ab. Zum ersten Jahrestag der friedlichen Protestbewegung gegen das Regime schwoll die Menge binnen kurzer Zeit zu einem Menschenmeer an, das durch die gesamte Innenstadt wogte. »Kein Militärstaat - ein Zivilstaat!«, »Hau ab, System!« und »Wir hören nicht auf!« hallte es durch die Straßen. Viele Frauen, Männer und Kinder waren in die algerische Nationalflagge gehüllt. Erstmals seit Monaten war auch die blau-grün-gelbe Fahne mit dem roten Berbersymbol wieder zu sehen. Seit vergangenem Sommer waren Hunderte Protestierende verhaftet und zu Gefängnisstrafen verurteilt worden, weil sie das Symbol der nordafrikanischen Berber bei den Märschen bei sich getragen hatten.
Auch am Samstag, dem eigentlichen Jahrestag der »Hirak« genannten Protestbewegung, ...
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