Vom Liebling zum Staatsfeind

Saeid Mollaei machte den politischen Einfluss auf Irans Sportler publik. Nun versteckt er sich

  • Michael Wilkening, Mannheim
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Saeid Mollaei sollte nur einmal reden. Am Montag war eine Pressekonferenz in einem Hotel in Ratingen angesetzt, auf der sich der Judoka aus dem Iran erklärte, ehe er wieder aus dem Lichtkegel der Öffentlichkeit trat. Mollaei soll und will sich auf den Sport konzentrieren. Das war in den vergangenen Monaten schwer, denn der 28-Jährige hat eine Praxis öffentlich gemacht, die dazu führte, dass Irans Judoverband vom Weltverband gesperrt wurde. Er musste daraufhin seine Heimat verlassen, träumt aber weiterhin von einer Medaille bei den Olympischen Spielen.

Im vergangenen August machte Mollaei weltweit Schlagzeilen, als er nach den Weltmeisterschaften in Japan nicht in den Iran zurückkehrte, sondern nach Deutschland flog. Während der Wettkämpfe war der Titelverteidiger aufgefordert worden, absichtlich zu verlieren, um einem Kampf gegen einen israelischen Sportler aus dem Weg zu gehen. Im Halbfinale, erklärte Mollaei später, habe er schl...


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