Fabelhafte Wesen und federleichtes, flockiges Zeug

Das Filmprogramm der »Woche der Kritik«: Ein Plädoyer für ein Kino der Grenzüberschreitungen

Gegen Ende des Films »Common birds« von Silvia Maglioni und Graeme Thomson (Frankreich/Griechenland 2019) sitzt eine junge Frau in sandfarbener Jacke auf einem Baumstamm, ringsherum fettes, sattes Grün. Es ist eine Vogelstimmen-Imitatorin: Sie gurrt und schnurrt und wispert - geheimnisvoll, unverständlich, eine künstlich-kunstvolle Akustik. Ihr gegenüber sitzen zwei arbeitslose Griechen, einer im blauen Anorak, der andere im roten. Sie sind lange durch öde Vorortlandschaften gelaufen. Nun, im Wald, treffen sie auf die Geheimnisvolle, zu der sich noch fünf Gestalten in langen weißen Capes gesellen, die dann langsam im Wald verschwinden. Keine Hoffnung, nirgends. Nur das satte Grün des verwunschenen Waldes signalisiert von Ferne her Hoffnung oder Zukunft oder jedenfalls einen Ausweg.

Dieser Film steht symptomatisch für das diesjährige Programm der »Woche der Kritik«, die der Verband der deutschen Filmkritik Jahr für Jahr während der Berli...


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