Eine unerquickliche Querfront
Gerhard Hanloser über die erstaunliche Wandlung von ehemals antiimperialistischen Linken zu völkischen Rechten
Wer hat sich nicht schon über die Allianz zwischen einer sich als links und gar kommunistisch verstehenden Szene und der CDU gewundert, die devot zu Israel steht, jegliche Kritik an der rechten Netanjahu-Administration als antisemitisch gegeißelt und völlig asymmetrisch den jüdischen Staat stets als ein Opfer sieht und die Palästinenser zu Tätern erklärt? Sogar jüdische Kritiker israelischer Politik werden unter Antisemitismus-Verdacht gestellt, ihre Veranstaltungen mit Raumverboten behindert. An vorderster Front kämpfen hier die sogenannten Antideutschen, die sich selbst jedoch unerträglich nationalistisch gebärden.
Die westdeutsche Linke, so auch die Zeitschrift »Konkret«, hatte aus einer antiimperialistischen Haltung heraus bis in die 80er Jahre hinein ihre Solidarität mit den Palästinensern demonstriert und die israelische Besatzung kritisiert. Die deutsche Vereinigung 1990 ließ bei Linken dann die Furcht vor einem »Vierten Reich« ...
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