»Wir wollen selbst entscheiden«

Die indigene Gemeinde Zacatepec setzt sich in Mexiko gegen ein Prestigeprojekt des Präsidenten zur Wehr

  • Alexander Gorski
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Santa María Zacatepec, Sonntagvormittag. Der Platz vor der Kirche füllt sich langsam mit Menschen. Ein paar bauen den Lautsprecher auf, andere holen Klappstühle oder stehen in Gruppen zusammen und diskutieren. Jemand hängt ein Transparent auf: »Zacatepec, vereint und ohne politische Parteien.« Es ist ein historischer Tag für die kleine Gemeinde im mexikanischen Bundesstaat Puebla, die zum größten Teil von indigenen Nahua bewohnt wird. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten wird der kleine Ort sein Recht auf Autonomie in Anspruch nehmen und eigene Autoritäten wählen, nach usos y costumbres, also Gewohnheitsrechten, wie es in Artikel 1A der mexikanischen Verfassung heißt, der gewisse Selbstbestimmungsrechte für indigene Völker vorsieht.

Ramón Gutiérrez steht am Rand der Veranstaltung und lächelt. »Seit 17 Jahren kämpfen wir dagegen, dass die großen Firmen unser Territorium zerstören«, erzählt der 35-jährige Bauer. »Wir leben nah an einer d...


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