Von Benannten und Unbenannten
Wie können wir frei sprechen? Kübra Gümüşay erkundet die Grenzen unserer Sprache.
Du hast eine Meinung, sie hat eine Meinung. Er hat eine Meinung zu dem allen. (...) Heute ist es dies, gestern war es jenes. Morgen ist es das. Vielleicht bist du für den Frieden, schürst dabei den Krieg. Bist für Liebe, aber schürst den Hass.» Wie aus dieser «Leidkultur» entfliehen, das fragte sich 2012 der Rapper Amewu im gleichnamigen Lied. Die immer stärker polarisierten Meinungen, eine Medienlogik, bei der man Rechten Aufmerksamkeit verschafft, wenn man sie kritisiert, bei der man ein Spiel spielt, «dessen Regeln man nicht kennt», auch daraus will sich die Publizistin Kübra Gümüşay mit ihrem Buch «Sprache und Sein» herausschreiben. Und Ausdrucksformen schaffen, in denen Menschen nicht auf Kategorien reduziert werden.
Solche wie diese: «Wenn ich, eine sichtbare Muslimin, bei Rot über die Straße gehe, gehen mit mir 1,9 Milliarden Muslim*innen bei Rot über die Straße. Eine ganze Weltreligion missachtet gemeinsam mit mir die Verk...
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