Graue Boxen, gelbes Gras

Beinahe erhaben: Das Museum of Modern Art zeigt eine Retrospektive der Werke des Künstlers Donald Judd

  • Jürgen Schneider
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Der Künstler Donald Judd wird immer wieder als Minimalist bezeichnet, eine Kategorisierung, die er für sich ablehnte. Für ihn war sein Werk der »einfache Ausdruck komplexen Denkens« und wegen der mannigfaltigen Beziehungen zwischen Material, Farbe und Raum alles andere als minimalistisch. Er suchte für seine konstruierten Werke sowie für den durch diese kreierten Raum Autonomie und Klarheit, eine rigoros demokratische Präsentation ohne kompositorische Hierarchie. Er ließ seine Objekte - Kuben, Würfel, horizontale und vertikale sogenannte Progressionen und Wandstücke aus einbrennlackiertem Aluminium oder aus Stahl und Plexiglas - industriell herstellen, um eine größtmögliche Präzision zu erreichen und das Material nicht mehr bearbeiten zu müssen.

Judds Kritik richtete sich gegen jede Art des Illusionismus. Er geriet dadurch in Widerspruch zu dem Faktum, dass Illusion - wie Adorno ausführte - den Kunstwerken, auch den nicht abbildenden, ...


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