Riskante Abhängigkeit

Die Globalisierung ist in der Kritik, doch ein Umbau der Lieferketten würde Jahre dauern

  • Hermannus Pfeiffer
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Antibiotika sind ein globalisiertes Produkt. Auch dies hat man im Zuge der Ausbreitung des Coronavirus gelernt. Fast alle Grundstoffe kommen aus China, sie werden in Indiens Pharmaindustrie weiterverarbeitet. Das weiße Pulver wird dann in Dutzende Länder exportiert, auch nach Deutschland. Dort wird es in Tabletten gepresst und als Markenartikel verkauft. Da der Nachschub aus China lahmt, könnten Engpässe drohen.

Politiker wie Manager und Ökonomen sprechen nun von einer historischen Chance, dies zu verändern. Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire sieht die Epidemie gar als »Game Changer« für die Globalisierung. Die Debatte um Lieferengpässe für Arzneien hat zumindest die Aufmerksamkeit auf die Abhängigkeit heimischer Hersteller gelenkt. So war China 2019 im vierten Jahr infolge wichtigster Handelspartner Deutschlands. Nicht allein für die Importe von Konsumgütern wie Smartphones ist die Volksrepublik äußerst bedeutend, son...


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