Ultraorthodox und rechts
Israels religiöse Parteien wollen um jeden Preis einen Staat, dessen Gesetze durch die Religion bestimmt sind
Es ist Woche für Woche ein bemerkenswertes Ereignis: Gut eine Stunde vor Sonnenuntergang beginnt Freitagnachmittag eine tiefe Ruhe über Israel zu fallen. Der Autoverkehr wird weniger, die Läden geschlossen, Busse und Bahnen werden gestoppt. Wenige Minuten später werden nur noch die Makolets, so nennt man die Spätis in Israel, geöffnet haben, zwischen den Städten nur noch die Scherut genannten Sammeltaxis fahren, während die Menschen entweder in die Synagoge laufen oder in die Kneipe strömen.
Letzteres geschieht sehr zum Leidwesen der ultraorthodoxen und nationalreligiösen Parteien im Parlament. Seit Benjamin Netanjahu 2009 zum zweiten Mal an die Macht kam, sind sie mit Nachdruck damit beschäftigt, das Land nach ihren Ansichten umzubauen. Kurz erläutert: Ultraorthodoxe sind jene Jüdinnen und Juden, die durch ihre traditionelle, schwarzen Bekleidung und ihre strenge Glaubensauslegung bekannt sind. Nationalreligiöse sind in ihrem Glauben ...
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