Nicht zu hoch stapeln
Berlin legt gemeinwohlorientierte Kriterien für den Bau von Hochhäusern fest. Von Nicolas Šustr
Investoren lieben sie, bei Anwohnern hält sich die Zuneigung zu Hochhäusern eher in Grenzen. In Berlin-Friedrichshain kämpfen mehrere Initiativen gerade gegen den sogenannten Amazon-Tower, ein Bürohochhaus an der Warschauer Brücke, dessen Bau gegen den Widerstand des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg bereits begonnen hat. Nach den Kriterien des vom rot-rot-grünen Senat kürzlich beschlossenen Hochhausleitbilds wäre der 140-Meter-Turm in der jetzigen Form nicht genehmigungsfähig gewesen. Zwar stimmt die Verkehrsanbindung mit S- und U-Bahn direkt vor der Haustür - eines der wichtigsten Kriterien des zehn Punkte umfassenden Katalogs. Doch es fehlt an der Multifunktionalität. Bei Häusern, die mehr als 60 Meter hoch sind, ist ein Mix aus Wohnen und Gewerbe mit einem Mindestanteil von 30 Prozent der jeweiligen Nutzungsart festgelegt. Das soll zu lebendigen und urbanen Nachbarschaften beitragen, außerhalb der Arbeitszeiten verwaiste Bürostandor...
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