In Italien erwacht die Solidarität

Seit der Ausbreitung des Coronavirus helfen sich Menschen im südeuropäischen Land zunehmend gegenseitig

  • Kai Tippmann, Verbania
  • Lesedauer: ca. 6.5 Min.

»Es ging uns besser, als es uns schlechter ging«, lautet eine der tausenden italienischen Spruchweisheiten, mit der sich das Volk südlich der Alpen den oft genug holprigen Alltag zurechtfrotzelt. Gemeint ist, dass die Aufreger von gestern lächerlich erscheinen gegenüber den heute anstehenden Problemen. Ich verwende den Spruch mittlerweile auch ganz gern. Zum Beispiel, wenn ich mich daran erinnere, wie das ganze Land vor zwei Wochen erbittert darüber stritt, wann und ob das Spitzenspiel der Serie A - Juventus Turin gegen Inter Mailand - mit oder ohne Publikum gespielt werden sollte.

Zu Juventus, Inter und der Serie A hat jeder Italiener eine Meinung und jeder hat sie auch in den sozialen Netzwerken veröffentlicht. Irgendjemand wolle die Meisterschaft zugunsten von Juventus entscheiden, hieß es in einem Internetdienst. Eine andere Person schrieb, dass das mit diesem Virus doch »alles« eine von den Medien befeuerte Hysterie sei. Die ...


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