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Hauptsache, die Gelder fließen

Martin Kröger über die Soforthilfen des Senats

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 2 Min.

Natürlich hätte alles reibungslos ablaufen können. Dass die Antragstellerinnen und Antragsteller viele Stunden in virtuellen Warteschlangen hingen, um an die finanziellen Soforthilfen des Landes Berlin zu kommen, war für die Betroffenen sicherlich frustrierend.

Auch die Datenpanne ist sehr ärgerlich. Viele hatten seit Tagen sehnsüchtig darauf gewartet, dass die Anträge endlich von der Investitionsbank Berlin freigeschaltet werden. Angesichts der Überlastung der Server befürchteten nicht wenige, dass sie am Ende mit leeren Händen dastehen oder das Warten noch eine weitere Woche dauern würde.

Doch trotz des Ansturms ging es am frühen Montagmorgen weiter. »Neuanmeldungen an die Warteschlange sind jederzeit möglich«, vermeldete die Investitionsbank Berlin auf ihrer Internetpräsenz. Und, was am wichtigsten ist: »Es sind ausreichend Fördermittel vorhanden!« So läuft das eben in Berlin; es klappt wenig von null auf gleich, aber das Erfreuliche ist: Am Ende funktioniert es.

Die ersten Betroffenen sollen übrigens bereits am vergangenen Freitag Geld auf dem Konto gehabt haben. Weitere Auszahlungen sollten im Laufe des Montags erfolgen. Das ist tatsächlich unbürokratisch und schnell, genauso wie es versprochen wurde. Im Vergleich zu anderen Verwaltungsprozessen werden die Soforthilfen quasi in Überschallgeschwindigkeit abgearbeitet. Und die Hauptsache ist: Das Geld fließt.

Das große Interesse an der Unterstützung zeigt überdies, dass es bald noch viel mehr Probleme zu bewältigen gilt. Über die Hälfte der Berliner Unternehmen musste die geschäftliche Tätigkeit vorübergehend einstellen, erklärt die Berliner Industrie- und Handelskammer (IHK). Besonders dramatisch sei die Lage im Reise- und Gastgewerbe, hier drohe jedem zweiten Unternehmen laut IHK die Insolvenz. Das sind Ökonomien, auf die Berlin viele Jahre gesetzt hat, die aber nun allesamt wegbrechen. Die Krisenfinanzierung steht erst am Beginn.

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