Donald, his Majesty
»Ich bin sicher, die Bürger werden sehr glücklich sein, wenn sie einen Scheck erhalten, auf dem mein Name steht«, verkündete Donald Trump am Mittwoch in Washington im Brustton der Überzeugung. Man hat aus diesem präsidialen Mund schon viel Eitelkeit, Nonsens, Unfug, Blödsinn, Irrwitz, Larifari, Schmus, Humbug, Kokolores, Blablabla ... vernommen, dass man eigentlich abgehärtet sein müsste, kein Statement des sich als mächtigsten Mann nicht nur im eigenen Staate dünkenden Politclowns aus Queens, New York City, noch überraschen, verblüffen, erschüttern, entsetzen dürfte. Höchstens noch Mitleid erregen mit jenen US-Amerikanern, denen es selbst peinlich und immer noch unverständlich ist, wie dieses 108 Kilogramm schwere Ungemach mit offenbar Null Gramm Hirnmasse über sie kommen konnte. Dennoch haut es den gewöhnlichen Mitteleuropäer respektive die gewöhnliche Mitteleuropäerin mit einigermaßen gesundem Menschenverstand und etwas Bildung immer wieder vom Stuhl, Schemel oder Sofa ob His Majesty Donalds Dummheit, Dreistigkeit und Selbstverliebtheit. Mit oben zitierten Worten hielt der US-Präsident staatliche Soforthilfe an Bedürftige zurück, die nun zwei, drei Tage länger der versprochenen Gelder harren müssen - weil der Erlauchte im Weißen Haus auf die Schecks sein Signum gedruckt haben will. Natürlich nur, um die Untertanen zu erfreuen. Ein Schelm, wer an den Wahlkampf denkt.
»L’état c’est moi« (Der Staat bin ich), Leitsatz des Absolutismus, wird fälschlich Ludwig XIV. von Frankreich zugeschrieben. Trump hat diesen zutiefst verinnerlicht, mehrfach freimütig geäußert. Zweifellos würde er die USA gern zum Erbhof machen. God Bless America. ves
Foto: imago images/imagebroker
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