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Personaldebatte in der Linken kocht hoch

Kandidaten für Fraktionsvorsitz wurden am Dienstag von Abgeordneten nach inhaltlichen Konzepten befragt

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 2 Min.

In den sozialen Netzwerken kocht die Debatte über die vorgeschlagenen neuen Fraktionsvorsitzenden der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus, Anne Helm und Carsten Schatz, derzeit ziemlich hoch. In langen Threads werden die Personalvorschläge, die die scheidenden Fraktionschefs Carola Bluhm und Udo Wolf unterbreitetet haben, kontrovers diskutiert - teilweise auch mit despektierlichen Kommentaren, die man in linken Zusammenhänge eher nicht erwartet würde. »Man kann zu den Kandidaten stehen, wie man will, diese Verunglimpfungen sind aber unterirdisch«, sagt die Landesvorsitzende der Berliner Linken, Katina Schubert, am Dienstag zu »nd«. So intervenierte beispielsweise der Landesgeschäftsführer der Linkspartei, Sebastian Koch, im Internet und forderte ein anderes Parteimitglied dazu auf, »die hier gemachten homophoben und sexistischen Äußerungen zurückzunehmen oder besser noch zu löschen«.

Wie die künftige Führung der Linksfraktion aussehen wird, beschäftigt unterdessen auch die 27 Abgeordneten im Abgeordnetenhaus. Am Dienstag kam die Fraktion zusammen, um zunächst »inhaltlich« über die Vorschläge zu sprechen. Eine Abgeordnete wollte etwa von Helm und Schatz wissen, was deren »inhaltliches Konzept« sei? Fakt ist, seit Bekanntgabe des überraschend früh in die Wege geleiteten Führungswechsels gibt es auch in der Fraktion eine Debatte, die aber anders als im Internet eher sachlich geführt wird. Die Sitzung dauerte bis Redaktionsschluss dieser Seite an.

Konkurrierende Kandidaturen wurden am Dienstag von Mitgliedern der Fraktion indes nicht ausgeschlossen, einige rechnen auch schon fleißig, ob es für eine Mehrheit von 14 Abgeordnetenstimmen reichen könnte. Nur eine schließt ihre Kandidatur aus, obwohl sie nach nd-Informationen bedrängt wird, zu kandidieren: Katina Schubert. »Ich will nicht Fraktionsvorsitzende werden, ich bin sehr gerne Landesvorsitzende«, sagt Schubert zu »nd«.

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