- Politik
- Rassimus und Polizeigewalt
George Floyd in Pearland beigesetzt
Nach einer emotionalen Trauerfeier wurde Floyds Sarg zum Friedhof gebracht. Zahlreiche Menschen standen auf den Straßen. Der Gottesdienst wurde live übertragen.
Pearland. Der bei einem gewaltsamen Polizeieinsatz in den USA getötete Afroamerikaner George Floyd ist beigesetzt worden. Nach einer emotionalen Trauerfeier in der texanischen Metropole Houston war Floyds Sarg zum Friedhof Houston Memorial Gardens in der Nachbarstadt Pearland gebracht worden. Der Leichenwagen wurde von der Polizei eskortiert. Auf der letzten Meile wurde der Sarg in einer Pferdekutsche transportiert. Zwei weitere Kutschen folgten. Das Eintreffen des Trauerzugs am Friedhof verfolgten zahlreiche Menschen am Straßenrand. Der Gottesdienst war live übertragen worden, die anschließende Beisetzung erfolgte im Privaten.
Ex-Vizepräsident Joe Biden hat bei der Trauerfeier in einer emotionalen Videobotschaft zur Überwindung von Rassismus aufgerufen. Zu viele Schwarze in den USA »wachen auf und wissen, dass sie ihr Leben verlieren können, indem sie einfach ihr Leben leben«, sagte Biden am Dienstag unter dem Applaus der Trauergäste in Houston. »Kein Kind sollte die Frage fragen müssen, die zu viele schwarze Kinder seit Generationen fragen mussten: Warum. Warum ist Papa weg.« Biden ist der designierte Präsidentschaftskandidat der Demokraten bei der Wahl im November.
Der Ex-Vizepräsident war am Montag in Houston mit Angehörigen Floyds zusammengekommen, darunter auch mit dessen sechsjähriger Tochter Gianna. »Jetzt ist die Zeit für Gerechtigkeit«, sagte Biden am Dienstag. »Wenn George Floyd Gerechtigkeit erfährt, werden wir wirklich auf unserem Weg zur Rassengerechtigkeit in Amerika sein.« Dann würden Giannas Worte wahr, fügte Biden an die Adresse der Tochter hinzu: »Dein Vater wird die Welt verändert haben.«
Floyd war am 25. Mai bei einem brutalen Polizeieinsatz ums Leben gekommen. Ein weißer Polizeibeamter hatte sein Knie fast neun Minuten lang in den Nacken des am Boden liegenden Mannes gedrückt - trotz der wiederholten Bitten Floyds, ihn atmen zu lassen. Der Polizist und drei an dem Einsatz beteiligte Kollegen wurden entlassen, festgenommen und angeklagt. Floyd war wegen des Verdachts, mit einem falschen 20-Dollar-Schein bezahlt zu haben, festgenommen worden. Sein Tod löste Massenproteste gegen systematischen Rassismus und Polizeigewalt im ganzen Land und auch weltweit aus. dpa/nd
Wir behalten den Überblick!
Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!