SPD will Corona-Immunitätsausweis womöglich doch zustimmen

Ausweis soll aber nicht zu einer »Zwei-Klassen-Gesellschaft von Menschen« führen

  • Lesedauer: 2 Min.

Osnabrück. Die SPD ist unter bestimmten Voraussetzungen nun womöglich doch zur Einführung eines Corona-Immunitätsausweises bereit. Auf das Virus getestete Menschen hätten einen Anspruch auf einen solchen Nachweis, sagte die stellvertretende Fraktionschefin und Gesundheitspolitikerin Bärbel Bas der »Neuen Osnabrücker Zeitung« (»NOZ«, Donnerstagsausgabe). Entscheidend sei aber, dass der Ausweis nicht zu einer »Zwei-Klassen-Gesellschaft von Menschen mit Immunität und solchen ohne« führe.

Bislang gab es aus der SPD massiven Widerstand gegen eine Bescheinigung der Immunität gegen das Coronavirus. Generalsekretär Lars Klingbeil nannte es im Mai »völlig kontraproduktiv, diejenigen zu belohnen, die sich angesteckt haben, weil sie sich nicht an die Abstandsregeln halten, und diejenigen zu bestrafen, die auf sich und Andere aufpassen«.

Wegen des SPD-Widerstands legte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) seine Pläne für den Immunitätsausweis auf Eis und rief den Deutschen Ethikrat an. Das Gremium berät an diesem Donnerstag erstmals über das Thema, wie eine Sprecherin der »NOZ« sagte. Mit einer Stellungnahme zum Immunitätsausweis sei aber am selben Tag noch nicht zu rechnen.

SPD-Fraktionsvize Bas betonte, noch sei eine Immunität nicht nachweisbar. Deshalb könne und dürfe eine Immunität gegen das Virus auch noch nicht bescheinigt werden. Aber in der Zukunft könne eine wissenschaftlich gesicherte Aussage möglich sein, dann hätten auf das Virus getestete Menschen auch Anspruch darauf.

Die SPD-Politikerin unterstrich zugleich, der Immunitätsausweis dürfe nicht dazu führen, dass zwischen Menschen ein Unterschied bei den »Freiheits- oder Persönlichkeitsrechten« gemacht werde. Es dürfe keine »Stigmatisierung« und Diskriminierung von Menschen weder »aufgrund des Immunitätsstatus noch aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe geben«. AFP/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -