Lesben haben die Hoheit über die Stadt

Größte Demonstration für lesbische Sichtbarkeit in der Hauptstadt

  • Lesedauer: 2 Min.

Es war eine der bisher größten Demonstrationen für lesbische Sichtbarkeit in der Hauptstadt überhaupt: Über 4000 Menschen nahmen nach Veranstalter*innenangaben am Samstagnachmittag am Berliner Dyke* March teil. Unter dem Motto »Wir sind ein Haushalt« führte der Zug vom Roten Rathaus über Unter den Linden zum Brandenburger Tor. »Wow! Was für ein Tag«, lautete das freudige Resümee auf der Facebook-Seite.

Der Dyke* March war auch die größte Demo zum Termin des großen Christopher Street Days in Berlin. Der fand mit Ausnahme einiger Aktionen auf den Straßen größtenteils virtuell per Livestream statt. So wurde etwa vor der ungarischen Botschaft für die Rechte von Trans-Menschen demonstriert - mit äußerst übersichtlicher Teilnehmerzahl. »Wir dürfen in unserer Stadt, in unserem Land nicht akzeptieren, dass es Übergriffe gibt«, sagte der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) vor einem Regenbogen-Banner am Roten Rathaus zur Eröffnung der im Internet übertragenen Veranstaltung.

Durch Kreuzberg und Neukölln zogen am Abend mehrere Hundert Menschen beim anarchistischen CSD. Die Route führte vom Kottbusser Tor zum Hermannplatz mit Schleifen unter anderem zur akut räumungsbedrohten Kollektivkneipe »Syndikat«. Diese wurde ausgewählt, »um die Verdrängung von Menschen aus ihren Kiezen zum Thema zu machen«, teilten die Organisator*innen mit. Ebenfalls ausschlaggebend seien die in der Gegend geschehenen rassistischen, homo- und transfeindlichen Übergriffe. »Wir setzen damit ein Zeichen gegen Fundamentalisten, sprich Faschisten und Macker.«

Wie auch in den Vorjahren gab es Konflikte mit Personen aus dem Umfeld der internationalen pro-palästinensischen Kampagne BDS (Boykott, Desinvestitionen, Sanktionen), deren führende Vertreter offen das Existenzrecht Israels bestreiten. nic/nd

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